Die britischen und US- amerikanischen Geostrategen seit Mackinder und Brzezinski fürchten die Bildung einer eurasischen Großmacht, wie sie einst die Mongolen im 14. Jahrhundert für kurze (?!?) Zeit unter Dschingis Khan schufen und wie sie Adolf Hitler anstrebte. Auch ein enges Bündnis zwischen Russland und Deutschland empfinden sie als Bedrohung, ebenso wie das auch Frankreich und andere europäische Mächte tun.
Seit Gründung des deutschen Reiches vor 150 Jahren sind sie daher bestrebt, das eurasische Herzland (‘Pivot Area’) und die Mitte Europas im Zaum zu halten und zu kontrollieren. Vor dem 1. Weltkrieg bestand darüber hinaus eine Konkurrenz um weltweite Rohstoff- und Absatz-Märkte zwischen den auf Globalisierung und Freihandel setzenden Briten und dem auf Protektionismus und Stärkung der einheimischen Industrie setzenden Deutschland (Link dazu) unter Führung von Kaiser Wilhelm II., der mit seinen ambitionierten Weltmacht- Visionen wohl nicht zuletzt seinen in England bzw. Russland herrschenden Cousins imponieren (!!!) wollte.
Videobeschreibung: ‘3 Februar 2015. Der Gründer und Direktor der weltweit führenden privaten US-Denkfabrik auf dem Gebiet Geopolitik STARTFOR (Abk. Strategic Forecasting) George Friedman über weltweite Geopolitik der USA und speziell in Europa. Zitat: “Das primäre Interesse der USA, wofür wir seit einem Jahrhundert die Kriege führen – Erster und Zweiter Weltkrieg und Kalter Krieg – waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Weil vereint sind sie die einzige Macht, die uns bedrohen kann, und unser Interesse war es immer, sicherzustellen, dass das nicht eintritt.” Ausschnitte. Quelle The Chicago Council on Global Affairs .’ | Siehe hierzu auch eine Stellungnahme von Sahra Wagenknecht.
Spätestens seit dem Ende des 2. Weltkrieges betrachten die USA darüber hinaus Europa als ihr Einflussgebiet und Deutschland als ihren besonderen Stützpunkt (‘Flugzeugträger in Europa’) dort. Zu Zeiten des Ost-West-Konfliktes und des ‘Kalten Krieges’ wurde Westdeutschland als ‘Bollwerk des Westens’ gegen die SU wirtschaftlich massiv stabilisiert und konsolidiert (Marshall- Plan), aber auch bereits instrumentalisiert, um durch Aufnahme von Gastarbeitern aus Südeuropa und der Türkei andere süd- und südwesteuropäische Länder sowie die Südost- Flanke der NATO zu stärken.
Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und der deutschen Wiedervereinigung wird nun ebenso massiv versucht, das wirtschaftlich wiedererstarkte und erneut dominant gewordene Deutschland einzubinden und zu schwächen. Dies geschah durch das Forcieren der politischen Vereinigung Europas und die überstürzte Einführung des Euro und wird nun fortgesetzt mit der Vergemeinschaftung bzw. Übernahme der Schulden im Euroraum (die durch die deutschen Exportüberschüsse mitverursacht wurden), der Zerstörung der Beziehungen zu Russland und durch Destabilisierung mit Hilfe von kulturfremder, männlicher Massenzuwanderung in die Sozialsysteme, die neben der wirtschaftlichen Schwächung auch erheblichen sozialen Konfliktstoff in sich birgt und womöglich mittel- bis langfristig das ‘Deutsche Problem’, Joschka Fischer nannte es das ‘Risiko Deutschland’, einer endgültigen Lösung zuführen wird.
Ex-EU-Kommissar Günter Verheugen (SPD) zur politischen EU: ‘… dieses ganze Projekt der europäischen Einheit ist wegen Deutschland notwendig geworden. Es geht immer dabei [darum], Deutschland einzubinden, damit es nicht zur Gefahr wird für andere …’ (09.12.2010 bei Maybritt Illner) (Ersatzlink)
Inzwischen gibt es weitere wirtschaftliche, geostrategische und auch ideologische Interessenten und Begehrlichkeiten im Hinblick auf Deutschland und Europa. Neben den ‘üblichen Verdächtigen’, der internationalen Hochfinanz und den europäischen und anglo- amerikanischen Strategen, sitzen nun auch in verschiedenerlei Hinsicht einflussreiche und finanzstarke nah- und fernöstliche Interessenten sowie Investoren aller Art mit am Pokertisch.
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Risiko Deutschland: Nationale Interessen und Außenpolitik
Die (nationale) deutsche Außenpolitik und Diplomatie erwies sich in den vergangenen 150 Jahren als mal mehr, mal gar nicht klug. Zuletzt tat sie sich unter Kanzlerin Merkel mit der unsäglichen Syrien-, Russland- / Ukraine- und Europapolitik und schließlich mit der selbstzerstörerischen, anmaßenden Melange von Asyl-, Migrations- Flüchtlingspolitik (incl. einer katastophalen Desintegrationspolitik im Innern als ‘Bonus’) als willfähriger, allem Anschein nach planloser Erfüllungsgehilfe globalistischer, angelsächsisch- geostrategischer und sogar langfristiger chinesischer und arabisch- muslimisch- imperialer Interessen hervor. In vergleichbarer Weise konfus, arrogant und irreal hatten bereits Wilhem II. und später Adolf Hitler agiert. Die Resultate deutschen Größenwahns sind hinlänglich bekannt.
Bismarck (ein erkärter Gegner deutscher Kolonialgelüste; Zitat: “So lange ich Reichskanzler bin, treiben wir keine Kolonialpolitik. Wir haben eine Flotte, die nicht fahren kann und wir dürfen keine verwundbaren Punkte in fernen Erdteilen haben, die den Franzosen als Beute zufallen, sobald es losgeht.”) und später Konrad Adenauer, Willy Brandt, Helmut Schmidt und auch noch Helmut Kohl und Gerhard Schröder hingegen verfolgten eine defensive Strategie des Ausgleichs und der sozialverträglichen und friedenswahrendein oder gar -stiftenden Einbindung Deutschlands zwischen Ost & West und in das europäische wie globale Machtgefüge.
Um es mal klar zu sagen: Die Furcht der europäischen Nachbarn vor Deutschland ist historisch betrachtet ja keineswegs unberechtigt. Daher bedarf es einer klugen Politik und Diplomatie, das ‘Risiko Deutschland’ im Zaum zu halten und zugleich das Potential Deutschlands für alle segensreich zu nutzen. Aber warum sollte es mit ein wenig gutem Willen und politischer Vernunft nicht möglich sein, dies zu bewerkstelligen, ohne die eigenen Bürger und das eigene Gemeinwesen zu zerstören? Das wäre ein Armutszeugnis für die Politik! Eine Einbindung in den europäischen Zusammenhang ist eine gute Idee, solange die EU nicht selbst zu einem immer mehr außer Kontrolle geratenden Bürokratie- Moloch von Macht, Korruption und Lobbyismus mutiert.
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Risiko Machteliten
Die Risiken in der Politik gehen nie von den ‘Otto Normals’ in einem Lande aus, sondern von Anführern, welche ihre Macht missbrauchen. Nicht die Bürger, Bauern oder einfachen Soldaten eines Landes treiben ihre Eliten zu Kriegen, Eroberungszügen und verbrecherischem politischem Handeln, sondern es sind stets ehrgeizige Anführer, welche Macht & Menschen für ihre Pläne & Visionen indoktrinieren, instrumentalisieren & missbrauchen. Das ergibt sich schon aus der Definition des Begriffs ‘Elite’, der ja nicht nur die machtfaktische Basis, sondern auch die menschliche Fähigkeit zum mehr oder minder umsichtigen ‘Führen’ meint.
Gauck: Die Eliten sind gar nicht das Problem, 19.06.2016
Die Aussage “Die Eliten sind gar nicht das Problem, die Bevölkerungen sind im Moment das Problem” von Ex-Bundespräsident Joachim Gauck ist wohl eine der unsinnigsten und gefährlichsten, die je ein Bundespräsident getätigt hat. Vermutlich gar nicht einmal in böser Absicht, sondern aus Unreflektiertheit oder Ratlosigkeit.
Einmal mehr dürfte der Schlüssel zum ‘Sesam öffne dich’ im rechten Maß liegen: Weder ‘Deutschland über alles’ wie von Hitler propagiert noch ‘Deutsche zuletzt’ wie von Merkel praktiziert ist der Weisheit letzter Schluss. Deutschland mitten drin als Gleicher unter Gleichen, das wäre der richtige Weg.
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