Demographie & Reproduktion: Stell Dir vor, ein Volk hat keine Lust mehr und keinen interessiert’s.
Es ist völlig Banane, wer in CDU oder SPD oder anderswo um den unsichtbaren Elefanten herum tanzt, der im Raum steht. Solange das Demografie- Problem der Deutschen nicht thematisiert wird, ist keine Politik glaubwürdig und nachhaltig.
Nein, es geht nicht darum, dass die Deutschen so tolle Typen sind, auf die die Welt nicht verzichten könnte. Es geht vielmehr darum, dass ein Reproduktions- Defizit ein Symptom für einen Mangel an Ursprünglichkeit, Lebensfreude und Zukunftsvertrauen ist. Die Deutschen haben bei Geburtenraten von unter 1,5 Kindern pro Frau offenbar im wahrsten Sinne des Wortes keine Lust mehr. Keine Lust auf Leben. Die Italiener und Japaner übrigens auch nicht. Eine Depression ganzer Völker? Ist es Zufall, dass diese drei Länder die Verlierer des WK2 sind? Geringe Geburtenraten haben allerdings etliche weitere Länder, insbesondere in Europa und Asien. Singapur und Macau haben sogar Geburtenraten von unter einem Kind pro Frau!
‘Das wird man ja wohl noch hinterfragen dürfen’ – oder lieber doch nicht? Ob es da strukturelle Mängel, ideologische Verwerfungen, ökonomische Faktoren, ungelöste seelische Konflikte oder andere Ursachen gibt, die man beheben kann und auch sollte? Oder muss man das, wie Politik und Parteien in Deutschland es tun, als nicht der Rede wert hinnehmen? Oder gar gut finden wie nicht selten in identitätslinken und sogar ör Medien, die das Loblied der Kinder- und Bindungslosigkeit singen? Business as usual? Beruht die Vergreisung und das Dahinsterben des Gemeinwesens auf dem ‘natürlichen Lauf der Dinge’, ist es Kennzeichen einer Gesellschaft, die ihren Zenit überschritten hat und nun darniedergeht, müde, leer und verbraucht? Wie eine Gesellschaft ihre Alten und Jungen wertschätzt, zeigt an, was sie sich selbst wert ist!
Wenn das Umsatz- und Gewinnwachstum eines Unternehmens oder das Wirtschaftswachstum eines Landes mal für ein Quartal ausbleibt, herrscht an der Börse Weltuntergangsstimmung, das Bienen- und Artensterben wird (völlig zurecht!) rauf und runter diskutiert, der Kinderwunsch einzelner Paare oder Frauen füllt halbe Frauen- Magazine und Journale. Doch die Kinderarmut eines ganzen Volkes ist tabu? Das Thema Demografie politisch korrekt geradezu panisch zu verdrängen und strikt zu vermeiden, darüber zu reden, ist schlicht und einfach unaufrichtig. Wer dazu schweigt, dem ist das Wohl des Volkes ebenso egal wie das Schicksal der Kultur & Lebensart dieser zumindest vom Anspruch her aufgeklärten Gesellschaft.
Klima als Übersprungshandlung
Es ist doch irgendwie merkwürdig, dass ausgerechnet ein Volk ohne Zukunft – jedenfalls eines, das in seiner statistisch messbaren Lebens- bzw. Reproduktions- Praxis keinen Glauben an und auch keine Begeisterung für die Zukunft erkennen lässt – sich geradezu obsessiv mit der Zukunft der ganzen Welt, also aller anderen, beschäftigt, nur nicht mit der eigenen. Und das bei einem Einfluss von gerade einmal 2%, den es auf das globale Klima hat!
Ist das eine Übertragung oder eine Übersprungs- Handlung? So intensiv kümmert sich nur eine kinderlose oder unfruchtbare Frau um das Kind ihrer Schwester oder der Nachbarin. Und wenn das pathologisch wird, dann kann es sogar passieren, dass sie eines Tages ein Kind entführt und es als ihr eigenes ausgibt.
‘Wir sind doch alle gestört!’ Psychiater Dr. Maaz über „Das Falsche Leben“. Zusatzlink: Joachim Maaz: “Wir dürfen nicht sein, wie wir sein möchten” (YouTube / MDR)
Kinder als Karriere- Knick
Kommentar eines fb- Freundes: “Die modernen Europäer haben ein ganz einfaches Problem: Sie wissen nicht mehr, wie man sich nachhaltig reproduziert. Aufgekommen ist das Problem mit der bedeutendsten Erfindung des 20. Jahrhundert, der Pille, und der darauf aufbauenden größten sozialen Veränderung der letzten 15.000 Jahre, der Emanzipation der Frauen. Seitdem ist es für Menschen umso unvorteilhafter, Kinder zu haben, je höher ihre Qualifikationen und beruflichen Anforderungen sind.
Warum konnte sich Deutschland nach dem 2. Weltkrieg so schnell regenerieren und auch die zerstörte Infrastruktur wieder aufbauen? Antwort: Weil der größte Teil der deutschen Humankompetenzen noch vorhanden war. Heute ist man dagegen nicht einmal mehr in der Lage, die elementarste Infrastruktur (z. B. Schulen, Brücken, Straßen) angemessen zu bewahren, von einem Neuaufbau (schnelles Internet, BER) ganz zu schweigen.
Wir sollten der Tatsache ins Auge schauen: Europa altert und dequalifiziert. Weitere Erklärungen braucht es nicht. Manche (wie ich) haben seit vielen vielen Jahren auf dieses Problem hingewiesen. Leider fanden sie kein Gehör, weil alle zu sehr mit anderen Themen beschäftigt waren. Eine Rettung gibt es m. E. jetzt nicht mehr, zumal das Thema von keiner einzigen Partei adressiert wird (auch von der AfD nicht).”
Links:
Frauen wünschen sich mehr Kinder (Welt)
Frauen in Teilzeitjobs sind zufrieden (Spiegel)
Hausfrauen sind glücklicher (Cicero)
Von wegen unglückliche Hausfrau (Morgenpost)
Hure oder Hausfrau? Das Dilemma der Gleichstellung
Ende einer Schicksals-, Solidar- und Wertegemeinschaft
Das Ende einer Schicksals-, Solidar- und Wertegemeinschaft
Titelbild: Heinrich Zille [Public domain], via Wikimedia Commons
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