Trumps Anhänger und seine Gegner – Deutschland neuer Leader des ‘multilateralen Westens’?
Der im November 2016 vom amerikanischen Volk gewählte und Anfang Januar 2017 vom Kongress bestätigte Donald Trump trat am 20. Januar 2017 das Amt als 45. Präsident der Vereinigten Staaten an. In diesen Tagen der babylonischen Sprachverwirrung ist es ratsam, wichtige Reden und Aussagen mächtiger & einflussreicher Lenker und Denker der Welt im Original anzuhören. Hier die Antrittsrede von Donald Trump zu seiner Inauguration:
Trump erneuert seine Kampfansage an das politische Establishment in Washington, dem er mehr oder weniger direkt Gleichgültigkeit in Bezug auf die Bedürfnisse der Bürger nach Bildung, Sicherheit und Jobs vorwirft und geriert sich gewissermaßen als Pate und Working Class Hero der ‘forgotten people’, wenn er seinen Amtseid als Treueeid für alle Amerikaner bezeichnet. Er kündigt eine verbesserte Grenzsicherung und den Kampf gegen Kriminalität und illegale Immigration an, stellt Investitionen in Bildungswesen und Infrastruktur in Aussicht und schreckt auch vor protektionistischen Maßnahmen zum Schutz und zur Rückgewinnung amerikanischer Arbeitsplätze nicht zurück. ‘Buy American, hire Americans’, ruft er als Motto seiner Wirtschaftspolitik aus. In der Außenpolitik will er anderen Nationen mit Respekt begegnen und verspricht militärische Zurückhaltung etwa in Bezug auf Regime Changes – außer beim Kampf gegen den internationalen, islamistisch motivierten Terrorismus, den er ‘vom Antlitz der Erde tilgen’ möchte.
Kernzitate der Rede: “Heute übertragen wir nicht nur die Macht von einer Regierung auf die andere, von einer Partei zur anderen – vielmehr nehmen wir Washington, DC, die Macht – und geben sie euch zurück, dem amerikanischen Volk. […] Im Zentrum dieser Bewegung steht ein entscheidender Gedanke: Dass eine Nation existiert, um ihren Bürgern zu dienen. […] Amerikaner wollen gute Schulen für ihre Kinder, sie wollen sichere Viertel für ihre Familien, und gute Jobs für sich selbst. […] Jede Entscheidung über Handel, Steuern, Zuwanderung oder Außenpolitik wird danach getroffen werden, ob sie amerikanischen Arbeitern oder amerikanischen Familien nutzt. […] Wir sind ein Volk […] Der Amtseid, den ich heute leiste, ist ein Treueeid für alle Amerikaner. […] Wir werden ein freundschaftliches Auskommen mit den Nationen der Welt anstreben. Aber wir denken dabei stets daran, dass es das Recht einer jeden Nation ist, zuerst nach ihren eigenen Interessen zu handeln. Wir wollen unsere Art zu leben niemandem aufzwingen. Sie soll ein Beispiel sein, dem andere folgen können. […] Ganz egal ob wir schwarz sind oder braun oder weiß – wir bluten alle das gleiche rote Blut der Patrioten.” Den vollständigen Text der Rede in deutscher Übersetzung gibt es bei MMNews.
Trumps Gegner
Massiv Stimmung gegen Trump machen die Vertreter der ‘reinen Lehre’ der neoliberalen Globalisierung und ihre freiwillig oder unfreiwillig assoziierten Internationalisten von der ‘No-Nations-No-Borders’- bzw. ‘Refugees-Welcome’- Fraktion als bewusste oder unbewusste Vorkämpfer weltweiter Finanzinvestoren, Spekulanten und des internationalen Finanzkapitals mit Anti-Trump-Demonstrationen in Washington und anderen vor allem angelsächsischen Metropolen. Die Drahtzieher und Hintermänner dieser gekaperten ‘Bürger-Bewegungen’ wie George Soros, die Rockefeller Foundation oder von sich mit Namen wie Obama, Gates oder auch Joschka Fischer schmückenden Organisationen wie ‘Move-On’ oder ‘Avaaz’ sind inzwischen allerdings weitgehend enttarnt.
Dass auch wesentliche Teile des ‘Deep State’ in Washington hinter den Kulissen gegen Trump agieren & intrigieren, davon kann man ausgehen. Entgegen sonstiger Gepflogenheiten ausgesprochen offensiv geradezu als Gegenpol zu Trump positioniert sich die politisch-mediale Klasse in Deutschland, allen voran der Staatsfunk. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen’s Äußerungen bei Anne Will bieten Anlass zu Spekulationen, ob Deutschland verstärkt darum bemüht sein könnte, das Machtvakuum auch militärisch ausfüllen zu helfen, welches die angekündigte amerikanische Zurückhaltung als Weltpolizist hinterlässt. Sogar der frisch gewählte BDI-Präsident Dieter Kempf verliert ein wenig die Contenance angesichts der Risiken für die exportlastige deutsche Wirtschaft, die eine Neuausrichtung der amerikanischen Wirtschaftspolitik beinhalten könnte, gibt sich aber zuversichtlich, indem er auf die gegenseitigen strukturellen Abhängigkeiten verweist.
Nachtrag
Nach der Antrittsrede des neuen amerikanischen Präsidenten entbrannte zwischen den Medien und dem Trump-Lager ein erbitterter Streit darüber, ob bei Trumps Inauguration nun mehr, weniger oder ebenso viele Zuschauer zugegen waren wie bei Obama oder anderen Präsidenten zuvor. Ich kann das nicht beurteilen. Hier mal eine nette Spielerei, ein interaktives ‘Gigapixel’ vom Veranstaltungsort vor dem Capitol.
Links:
Alternative Blogs wie die Ceiberweiber sehen es aus der Perspektive des ‘Normalbürgers’ und fragen sich: Warum soll ich Trump hassen? Hartmut Barth-Engelbart beschäftigt sich mit den Hintergründen der Proteste & Demos gegen Trump und fragt: AusgeAVAAZt? Soros & Co kapern mit MoveOn campact & wen dann?
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Trump – der Kaspar Hauser der Politik (Achgut)
Andere internationale Beobachter halten sich weitgehend bedeckt und warten erstmal ab. 😉
Titelbild: Gage Skidmore [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
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