Flucht aus Afrika vor Hunger, Armut, Gewalt, Krieg, Korruption.
Wer sind diese Leute, die Afrika, die Wiege der Menschheit, den Erdteil, der so reich ist an Sonne, Wasser und fruchtbaren Böden mit wertvollen Rohstoffen darin und der gesegnet ist mit einer unendlichen Vielfalt und Fülle an Flora und Fauna und Musik wie kaum ein zweiter, so ins Elend gestürzt und für Zustände gesorgt haben, dass nun so viele Menschen daraus fliehen wollen?
Die veranlassen können, dass Steuerzahler in Europa viele zig Mrd Euro für 1,5 Mio entwurzelte Immigranten, zumeist junge Männer, aufwenden, sich aber schwer tun, auch nur 1 Mrd EUR für 13 Mio hungernde Kinder, Frauen und Männer in Afrika locker zu machen?
Wer sind diese gewissenlosen und einflussreichen Einflüsterer & Verführer, die all diese Menschen aus den armen Ländern Schwarzafrikas auf diese Weise direkt oder indirekt dazu verleiten, ihre Heimat zu verlassen, alles aufzugeben und sich auf den Weg zu machen in Richtung Norden?
Millionen Menschen droht in Afrika der Hungertod
Die den jungen Männern in den Armutsregionen der Welt vorgaukeln, in Europa gäbe es Platz und Arbeit und blonde Frauen, die auf sie warten und sie Willkommen hießen? Die Ihnen sagen, der kalte Norden Europas sei das Paradies und alles würde gut, wenn sie erst einmal dort angekommen sind?
Gestrandet im Gefängnis für Migranten
Nun sitzen etliche dieser Verführten in Lager gepfercht in Tripolis / Libyen oder anderswo fest. Verraten & verkauft. Von zwielichtiger Security malträtiert, von Schleusern ausgenommen, von Spekulanten und Politikern und deren Entourage verantwortungsloser Geschäftemacher und weltfremder Gesinnungsethiker erst verführt und dann im Stich gelassen. Daheim will sie niemand mehr und in Europa braucht sie keiner. Sie sind zwischen die Fronten geraten, im wahrsten Sinne des Wortes.
Der Traum, der qualvoll endet
Wer sind diese Leute, die sie in diese Lage gebracht haben? Und warum verwenden diese Leute ihre Energien nicht vielmehr darauf, sich dafür einzusetzen und dabei mitzuhelfen, dass in der Heimat der Migranten lebenswerte Bedingungen zu einem auskömmlichen Leben entstehen können?
Warum gibt es noch immer die Knebel- Handelsabkommen der EU, die afrikanische Staaten dazu zwingen, gemäß der Ideologie der neoliberalen Globalisierung ihre Märkte für Importe aus der EU zu öffnen und damit ihre regionale Wirtschaft zu ruinieren?
Warum wird noch immer der Export europäischer Schlachtabfälle nach Afrika subventioniert, der die Lebensgrundlagen der dortigen Erzeuger ruiniert? Und was ist an dem Deal “Cash for Fish” fair, in dessen Rahmen die EU afrikanischen Staaten Geld dafür bezahlt, dass sie in deren Fanggründen fischen darf, wodurch die einheimischen Fischer verdrängt werden?
Warum werden Regime Changes herbei gebombt wie in Libyen und dann, wenn alles in Trümmern liegt und überall Terror & Gewalt herrscht, stiehlt man sich mit Unschuldsmiene aus der Verantwortung?
Aber auch Afrika ist in der Pflicht, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Z.B. für die nach wie vor dramatische Bevölkerungsentwicklung, die jeden wirtschaftlichen Fortschritt zunichte macht, wie schon Aldous Huxley (Brave New World) vor über 50 Jahren erkannte. Und für die Despoten und Warlords. Übrigens: Seit dem Ende der Kolonialzeit geschehen Plünderung, Ausbeutung und Misswirtschaft in Afrika stets im Verein mit lokalen Eliten und Ehrgeizlingen. Auch in Afrika gibt es Milliardäre…
Afrika, Bevölkerungsentwicklung von 1950 bis 2010 (UN). Für 2050 wird eine Bevölkerungszahl von 2 Mrd Menschen erwartet, für 2100 von 4,5 Mrd.
Unterwegs ins gelobte Land
Wer es dann mit Geld und Beziehungen doch aufs Mittelmeer geschafft hat, auf einen rostigen Seelenverkäufer oder ein nicht selten löchriges Schlauchboot, dessen Chancen stehen beim Todeslotto im Mittelmeer je nach Jahreszeit und politischer Großwetterlage zwischen 10:1 und 100:1, es bis nach Lampedusa oder an einen anderen Ort in Italien zu schaffen. Nach etlichen humanitären Katastrophen warten nun immer häufiger die Schiffstaxis von Hilfsorganisationen bereits vor der libyschen Küste auf ihre Kundschaft.
Von Italien aus geht es dem Vernehmen nach wohl für die meisten über kurz oder lang ins gelobte Land. Schlepper, Hifsorganisationen und die Asylindustrie spielen sich dabei gegenseitig in die Karten. In Deutschland schließlich geht die Odyssee zwischen Erstaufnahmelagern, mehr oder minder aussichtsreichen Asylverfahren, Illegalität und bisweilen Abschiebehaft, Kriminalität und Gefängnis weiter. Ihre Traumatisierungen und den verlorenen sozialen Frieden in der Heimat haben die meist jungen Männer im Gepäck. Wie die strapazierten Sozialsysteme des Gastlandes mit den Anforderungen fertig werden, darauf kann jeder, der mag und gerne rechnet, Wetten abschließen und auch wer nicht rechnen kann oder mag.
Warum werden in Europa und vor den Toren Europas zig Milliarden verpulvert, um Menschen ohne eine den europäischen Verhältnissen angepasste Sozialisation und berufliche Qualifikation zu perspektivlosem Nichtstun zu verdammen, statt das Geld dafür zu verwenden, ihnen und ihren Familien in der Heimat Perspektiven zu verschaffen?
Links:
Vergewaltigt, geschlagen und in Libyens “Höllen” ausgehungert (Die Presse)
Der Traum, der qualvoll endet (Spiegel)
Flüchtlingskrise: Mittendrin statt schon vorbei (Schelmenstreich)
Ethischer Realismus und Migration (Zwiedenk)
Kein Geld für Afrika (Schelmenstreich)
“Die überwiegende Mehrheit der nach Europa drängenden Afrikaner kommt aus Ländern wie Nigeria, Ghana, Gambia, Äthiopien oder dem Senegal, deren Bevölkerung es sich leisten kann, von einem besseren Leben zu träumen – und sich in seine Richtung auf den Weg zu machen.” (Frankfurter Rundschau)
Titelbild:
Par L. Werchick / USAID [Public domain], via Wikimedia Commons
Erstmals publiziert: 14.04.2017
Zuletzt aktualisiert: 20.06.2019
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