Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Entscheidung der Essener Tafel, bis auf weiteres nur noch Deutsche neu in ihre Kartei mit bedürftigen Menschen aufzunehmen, kritisiert: “Da sollte man nicht solche Kategorisierungen vornehmen”, sagte die CDU-Chefin in einem RTL-Interview. “Das ist nicht gut.”
Gleichfalls zeige die Entscheidung der Ehrenamtlichen in Essen aber auch “den Druck, den es gibt”, und wie viele Bedürftige auf Lebensmittelspenden angewiesen seien. “Deshalb hoffe ich, dass man da auch gute Lösungen findet.” (Spiegel). Unerwähnt ließ sie, dass die Probleme maßgeblich durch eine Politik geschaffen wurden, für die in erster Linie sie die Verantwortung trägt.
Claus Strunz auf SAT.1: “Der Tafel-Skandal von Essen beweist: Merkel ist zur DOPPELTEN MUTTI geworden – hart und ungerecht zu Deutschen, gütig und fürsorglich zu Flüchtlingen.”
Derweil steht der Chef der Essener Tafel gemäß eigenen Angaben kurz davor, seine Tätigkeit hinzuschmeißen.
Dazu beigetragen haben könnte auch ein Post von ZDF-Moderatorin Dunja Hayali auf ihrer Facebook-Seite, in dem sie unter der Überschrift „Nicht genug für alle?!?“ schreibt: „Die Essener Tafel hat die denkbar schlechteste Möglichkeit gewählt, ein Problem zu lösen. Es ist nicht besonders schlau, am unteren Ende unserer Gesellschaft ‚Hunger Games‘ zu veranstalten und Deutsche gegen Ausländer auszuspielen. Also Menschen gegen Menschen.“
Beiträge dieser Art sind in der gegebenen Situation wenig hilfreich und auch nicht intelligent, denn die am unteren Ende der Gesellschaft längst stattfindenden ‚Hunger Games‘ sind keine Veranstaltung der Essener Tafel, sondern eine Folge der verfehlten Zuwanderungspolitik und weiterer politischer Maßnahmen. Sie waren der Auslöser der Entscheidung der Essener Tafel, nicht deren Folge. Konkret: Die Essener Tafel hatte bemängelt, dass Schwächere (wie Rentnerinnen und Alleinerziehende) zunehmend vom Zugang zu ihrem Angebot weggedrängt würden.
‘Den Preis für die Träumereien der Satten zahlen die Elenden’
Videoblogger Serge Menga zu den Vorgängen um die Essener Tafel
Sahra Wagenknecht kritisierte im Deutschlandfunk die ‘moralisierende Debatte’: ‘Die Bundesregierung habe entschieden, viele Flüchtlinge aufzunehmen. Sie habe sich aber nicht darum gekümmert, dass die Lasten dafür nicht auf Kosten der Ärmsten gingen.’ “Wie kann es sein”, fragte Wagenknecht weiter, “dass überhaupt in einem Land, was so reich ist wie Deutschland, ein Streit darüber entbrennen kann, wer Zugang zu abgelaufenen Lebensmitteln hat?” Zur Erläuterung heißt es im DLF: ‘Der Anteil der Migranten bei der Lebensmittelausgabe hatte den Angaben zufolge zuletzt bei 75 Prozent gelegen. Alleinerziehende Frauen und Rentner seien immer weniger gekommen, hieß es.’
Passend dazu findet Gert Buurmann auf ‘Achgut’ in seinem Artikel mit dem Titel ‘Die Essener Tafel ist ein Ort des Bürgerkriegs’: ”Den Preis für die Träumereien der Satten zahlen die Elenden”.
Auch Jakob Augstein entrüstet sich im Spiegel: “Schweigen sollte auch Angela Merkel – aber die redet ja ohnehin wenig. […] Ihre Flüchtlingspolitik war eine Katastrophe. Wer zulässt, dass die Menschen ins Land kommen, der muss sich dann auch ausreichend um sie kümmern, sie kleiden, sie ernähren, ihnen eine Zukunft eröffnen, entweder durch Integration in Deutschland oder durch möglichst schnelle Rückführung in ihre Herkunftsländer. Merkels Regierung versagt sowohl bei der Versorgung als auch bei der Integration als auch bei der Rückführung. Und wenn in Berlin die Politik versagt, rangeln an der Tafel in Essen die Ärmsten der Armen um einen Teller Suppe.”
Alexander Wallasch fragt sich auf Tichys Einblick angesichts dieses kritischen Spiegel-Kommentars, ob Kanzlerin Merkel sich damit wohl einen Gefallen getan habe, in den Chor der Kritiker an der Essener Tafel einzustimmen, nachdem sie nach Äußerungen von Barley (SPD) vermeinte, damit auf der sicheren Seite zu sein. “Ob sich Angela Merkel da nicht verzockt hat und besser den Mund gehalten hätte, denn das Barometer der Gutmeinenden zuckt auf einmal gefährlich in die falsche Richtung, wenn plötzlich ein Jakob Augstein in seiner Wochenkolumne bei Spon ganz andere Mehrheitsstimmungen aufnimmt.”
Stiefmutters kleine Helferlein
Immerhin kann Merkel sich auf ihre ‘5. Kolonne’ von der AntiFa verlassen. Die treuen Helfer und Unterstützer der sozialdarwinistischen Migrationspolitik der neoliberalen Kanzlerin haben die ‘Nazis’ von der Essener Tafel längst ins Visier genommen und einen Anschlag in Form von Farbschmierereien, Hassparolen und Sachbeschädigungen auf Einrichtungen und Fahrzeuge der Tafel verübt. Getrennt marschieren, vereint siegen?
Nicht nur in Essen gibt es Probleme mit der Tafel: In Wattenscheid haben vergangenes Jahr 2/3 der Mitarbeiter aufgegeben. Seit einem halben Jahr habe sich die Situation an vielen Ausgabestellen „teils dramatisch“ verändert. „Unsere Helfer werden aufs Übelste beleidigt und angepöbelt. Wir werden beschimpft, weil einige Bananen braune Flecken haben. Es wird gedrängelt, Alte und Kinder werden weggehauen. Da herrscht eine Aggressivität und ein Anspruchsdenken, das mich zur Weißglut bringt,“ zitiert die WAZ den Wattenscheider Tafel-Gründer und ehrenamtlichen Leiter Manfred Baasner (71).
Ähnlich äußert sich eine Mitarbeiterin der Tafel auf Facebook zu den Zuständen, die mittlerweile an den Lebensmittelausgabestellen für Bedürftige herrschen. Jouwatch kommentiert wie folgt:
Der „Skandal“ um die Essener Tafel – Jetzt spricht eine Helferin!
Titelbild: Angela Merkel – By International Maritime Organization (IMO at German National Maritime Conference) [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons
Elitenverwahrlosung
“Wie viel intellektuelle Verwahrlosung braucht es, um als SPD-Politiker durch die Blume den Menschen Rassismus vorzuwerfen, die durch ihr zivilgesellschaftliches Engagement die Folgen der Armut lindern, die von eben jenen Politikern selbst massiv verursacht wurde? Die Eliten schließen die Augen vor den Folgen ihrer Politik und prügeln nun ausgerechnet auf diejenigen ein, die den letzten Kitt unserer Gesellschaft zusammenhalten. Der von Gabor Steingart jüngst geprägte Begriff „Elitenverwahrlosung“ trifft es wohl ganz gut. Wir sollten nicht sinnfrei die Rassismus-Keule schwingen, sondern uns lieber die Eliten vornehmen, deren Verwahrlosung immer offensichtlicher wird.”
http://www.nachdenkseiten.de/?p=42658
Die “Bevorzugung” von Schwachen ist nicht automatisch eine Ungleichbehandlung der Anderen. Im Gegenteil kann der Vorrang einer Oma bei der Ausgabe in einem “Ellbogensystem” wie in unserem System immanent vorhanden grade die Gleichberechtigung wieder herstellen. Der Vorrang der Oma stellt faktisch die Ordnung erst wieder her und ist grundrechtlich geboten.