Im Mainstream wird das G7-Teffen gerne so dargestellt, als stünden Kanada, Japan und die 4 europäischen G7- Teilnehmer geschlossen gegen US- Präsident Trump. Im Streit um die US- Zölle auf Stahl und Aluminium ist das auch der Fall, doch ansonsten haben die anderen Sechs wenig Gemeinsamkeiten oder gar gemeinsame Interessen.
Wenn Merkel dieses Bild im Wahlkampf plakatiert, ist die fünfte Amtszeit gesichert. pic.twitter.com/T67uO9QjA2
— Karl Doemens (@Doppelgeist60) June 9, 2018
Das mediale Polieren der glänzenden Fassade von europäischer Einigkeit – obwohl die EU in nahezu allen Kernfragen wie Finanzen, Euro, Migration oder Russland komplett zerstritten ist – erweist sich aber zunehmend als Bumerang. Denn das verkleistert nur die Probleme und verhindert vor allem, dass sie endlich mal angegangen werden, was die EU traditionell nur sehr ungern tut, weil richtig Arbeiten im Blaumann eben nicht so klasse aussieht.
Mit seiner Politik der ungebremsten Exportüberschüsse aufgrund der Ausweitung des Niedriglohnsektors, der einseitigen Positionierung für die Banken und gegen die Bürger bei der Euro- und Schuldenkrise und nicht zuletzt mit der rigoros durchgesetzten Politik der offenen Grenzen, die zu Massenmigration aus Nahost und Afrika in die europäischen Sozialsysteme führt, hat sich Deutschland bei Bürgern in ganz Europa unbeliebt gemacht und auch einen Großteil seiner weltweiten Reputation verspielt.
Zu allem Überdruss hat sich die heillos zerstittene und hilflos umher taumelnde EU auch noch vom Goodwill anderer abhängig und damit zum Spielball etlicher Mächte dieser Welt gemach: Die Türkei übernimmt den Grenzschutz, die USA sorgen für militärische ‘(Un-) Sicherheit’, Deutschland hängt von ausländischen Investitionen aus West, Nah- und Fernost ab und von Exporten in die EU, nach China und die USA. Und der Rest der EU außer dem Norden hängt am deutschen Bürgschafts- und Finanz- Tropf. Europäische Einigkeit und Solidarität, gar Gemeinsamkeit? Man sollte Medienberichte nie mit der Realität verwechseln! Welche gemeinsamen Interessen und Konzepte haben denn Deutschland, Frankreich, Italien und das Vereinigte Königreich??? Keine, außer dass alle gegen Merkels Politik sind, zugleich aber auch scharf auf die Kreditkarte vom Michel. Und die befindet sich nun mal im Handtäschchen der Kanzlerin.
Doch auch von Kanada und Japan trennen Deutschland in der politischen Praxis Welten, wenn man etwas genauer hinsieht. Deklinieren wir es mal im Einzelnen durch:
Kanada: 20 mal so groß wie Deutschland, 1/2 mal so viele Einwohner. Haben ein Kontingent von 50.000 (?) handverlesenen Migranten (keine alleinreisenden Männer!) aufgenommen und gelten daher als weltoffen, vielfältig und tolerant. Wer bei uns so etwas forderte, würde wie Kurz in Österreich als fremdenfeindlicher Rassist & Nazi verunglimpft. Kanada also auf ‘unserer Linie’?
Japan, eines der am höchsten verschuldete Länder weltweit. Allerdings bei den eigenen Bürgern und nicht bei den Banken. Japan mit ein paar Dutzend Asylberwerbern pro Jahr – auf ‘unserer’ Linie?
Italien & Frankreich: Die wollen bzw. brauchen finanzielle und politische Unterstützung von Deutschland im Rahmen der EU. Klar sind die also auf ‘unserer’ Seite. Die rechts- links- ‘Populisten’ Italiens sind auf Merkels Linie? Die Italiener, die 600.000 Afrikaner abschieben wollen, auf ‘unserer’ Linie? Oder Frankreich, etwas mehr Land und ein bisschen weniger Bürger, alles in allem fast so wie D, haben unter 100.000 Flüchtlinge aufgenommen und räumen gerade die Camps in Paris. Auf ‘unserer’ Linie?
UK: Brexit u.a. wegen Merkel. Glauben Sie nicht? Hier der Beweis:
Der britische Historiker Timothy Garton Ash erläutert im Gespäch mit Matthias Fornoff im ZDF am 23. oder 24. Juni 2016 die Gründe für den Brexit: “…höchstwahrscheinlich zwei Faktoren: Das Thema Immigration / Einwanderung war ein riesiges Faktor und dann eben die Euro-Krise.”
Großbritannien also auf ‘unserer Linie’?
Russland eh nicht mehr dabei. Die USA und Italien wollen die Russen wieder dabei haben, Merkel nicht. Auf ‘unserer Linie’?
USA & Deutschland: Trumps Motto ‘Amerika first’ und Merkels Motto ‘Deutsche zuletzt’ passt zwar im Prinzip wie A.… auf Eimer. Doch inzwischen profitiert auch die scheinheilige Hypermoralistin Merkel immer weniger von diesem ‘Deal’. Die Politik der glänzenden Fassaden und der Vermeidung unschöner Bilder ist am Ende der Fahnenstange angelangt. Ab sofort zählen nur noch Lösungen, die funktionieren!
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