Labour-Chefin Jacinda Ardern regiert mit Grünen und der First National Party
Jacinda Ardern, das erst kürzlich wie ein prächtiger Komet über dem neuseeländischen Polit-Himmel aufgegangene sympatische ‘Sternenstaub’- Girl der Labour-Party, hat es tatsächlich geschafft: Sie wurde zur Premierministerin des Landes gewählt!
Die Herzen und Stimmen der Wähler gewann sie mit einer Agenda, welche die Bedürfnisse der Bürger nach sozialer und öffentlicher Sicherheit, kultureller Identität und seelischem Wohlbefinden sowie nach Erhalt von Natur und Umwelt als eine organische Einheit begreift: “Wir wollen ein Neuseeland, in dem jeder ein Dach über dem Kopf und eine erfüllende Arbeit hat”, sagt Jacinda Ardern. “Ein Land, in dem Bildung nichts kostet, Einwanderung streng kontrolliert und der Klimawandel ernst genommen wird. Ein Land, in dem Kinder von Kreativität und nicht von Armut umgeben sind, und das weltweit führenden Umweltschutz betreibt.” (Zitat »DLF)
Vernünftige sozialdemokratische Politik kann so einfach sein: ‘Das Sein bestimmt das Bewusstsein’, ‘der Mensch lebt nicht vom Brot allein’ und ‘erst kommt das Fressen, dann die Moral’. Alles Binsen, die jedem Sozialdemokraten eigentlich geläufig sein sollten. Was ist geschehen, dass man diese selbstverständlichen Wahrheiten ausgerechnet in der SPD und bei der Linken vergessen hat?
Erst wenige Monate zuvor hatte Ardern das Amt der Parteivorsitzenden und Spitzenkandidatin in der krisengeschüttelten Labour-Party von Neuseeland übernommen. Die zu diesem Zeitpunkt weit abgeschlagen bei 20% vor sich hin dümpelnde Partei führte sie im Wahlkampf zu lange nicht mehr erklommenen Höhen. Zwischenzeitlich soll sie in den Prognosen sogar vorne gelegen sein. Für einen Wahlsieg reichte es dann doch nicht ganz, den errang die NZ National Party mit 44%. Mit 37% der Stimmen fuhr Jacinda Ardern aber ein immer noch sehr beachtliches Wahlresultat ein. Aufgrund ihrer guten Kontakte zu den neuseeländischen Grünen und zu der vor allem auf die Interessen der eingeborenen Maori ausgerichteten – und von diesen auch bei den Wahlen präferierten – einwanderungskritischen ‘New Zealand First’ Party unter Leitung des Maori-Halbbluts und politischen Urgesteins Winston Peters gelang es ihr nun dennoch, eine Mehrheit im neuseeländischen Parlament hinter sich zu bringen.
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Titelbild:
Vor der Vereidigung am 26. Oktober 2017, v.l.n.r.: Winston Peters, Patsy Reddy (Governor General), Jacinda Ardern | By Governor-General of New Zealand (Appointment of the new Ministry) [CC BY 4.0], via Wikimedia Commons, bearbeitet
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