Koexistenz & Kulturgenese im Pluralismus
I.
Angenommen, in einer multikulturellen, pluralistischen Gesellschaft leben zwei unterschiedliche Kulturen / Religionen miteinander. In Kultur A hat man beschlossen, dass Söhne und Töchter ihre Partner jeweils frei wählen dürfen, ganz gleich welcher Kultur der Partner entstammt. In Kultur B ist es Brauch, dass die Väter die Ehemänner ihrer Töchter auswählen und die Töchter ausschließlich an Männer aus der eigenen Kultur vergeben. Somit verbleiben alle Töchter der Kultur B bei den Söhnen dieser Kultur, während sich die Töchter der Kultur A auf Söhne der Kulturen A und B verteilen. Da durch dieses Verfahren ein Frauenüberschuss bei Kultur B entsteht, wäre es praktisch, wenn in Kultur B ein Mann mehrere Frauen haben darf.
II.
Weiter angenommen, die zahlenmäßige Ausgangsverteilung von Kultur B:A betrüge in der Alterskohorte 16–35 Jahre 20:80 der Gesamtpopulation, jeweils 1/4 der Söhne aus Kultur B nähme sich eine Tochter aus Kultur A zur Frau, die Zugehörigkeit der Kinder zu einer Kultur definiere sich über den Ehemann und die Reproduktionsrate von Paaren der Kultur B und gemischten Paaren sei doppelt so hoch (4:2) wie die von ausschließlich aus Kultur A stammenden Paaren, so betrüge die Verteilung B:A in der nächsten Generation ca. 35:65 und in der übernächsten Generation, also der Enkelgeneration, würde Kultur B bei einer Verteilung von ca. 55:45 bereits die Mehrheit stellen.
In der 4. Generation gäbe es bereits über 4 mal mehr Kinder, die der Kultur B angehören und in der 5. Generation sogar über 10 mal mehr. Bezieht man die Möglichkeit der Polygamie, also der Viel- oder Mehrehe mit ein, so würde das Übergewicht von Kultur B noch etwas rascher anwachsen.
Betrüge die Reproduktionsrate von Paaren der Kultur B und gemischten Paaren nur das 1,5-fache der Reproduktionsrate von Paaren der Kultur A (3:2), so würde Kultur B erst in der 4. Generation die Mehrheit erringen und erst in der 7. Generation das 10-fache der Kinder stellen.
III.
Folglich stellt Kultur A bereits innerhalb von wenigen Generationen nur noch eine verschwindende Minderheit dar. Sie ist praktisch dem Untergang geweiht, wenn sie sich mit Kultur B zusammentut und die oben beschriebenen Ungleichgewichte fortbestehen, wenn sie also die eigenen Töchter mit Söhnen aus beiden Kulturen verheiratet, es aber akzeptiert, dass Kultur B ihre Töchter ausschließlich den eigenen Söhnen vorbehält.
Sarkozy: Vermischung ist eine Verpflichtung!
Wenn es zu Rivalitäten, Spannungen oder auch nur Misstrauen zwischen den Kulturen kommt oder gar Angehörige der einen Kultur von Angehörigen der anderen Kultur als minderwertig betrachtet werden, können sich daraus erfahrungsgemäß rasch weitere Probleme und Ungleichgewichte ergeben.
IV.
Wenn zusätzlich viele hunderttausend ledige, junge Männer aus Kultur B neu ins Land kommen und auf den Heiratsmarkt drängen, liegt es nahe, die Söhne von Kultur B mit den Gepflogenheiten von Kultur A vertraut zu machen und sie insbesondere in den Umgang mit den Töchtern der Kultur A einzuweisen, bevor man ihnen die Töchter zuführt.
Flirtkurse für Migranten (2)
Alternativ oder parallel dazu kann man auch die Töchter von Kultur A auf einen angemessenen Umgang mit den Söhnen aus Kultur B und das, was sie erwartet, vorbereiten. Es soll ja immer ein faires, den jeweiligen Interessen und Bedarfen gerecht werdendes Geben & Nehmen sein.
V.
Nein, es geht hier nicht darum, zwei Kulturen miteinander zu vergleichen, Werturteile über sie zu treffen oder eine Rangordung zu erstellen. Jede Kultur hat vermutlich ihre Vorzüge und ihre Nachteile. Hier geht es ausschließlich darum, die Kompatibilität zweier unterschiedlicher Kulturen zu untersuchen und herauszufinden, welche Folgen sich aus einem Zusammenleben dieser Kulturen ergeben.
Links:
Stabile Demographie dank Massenmigration:
12 Mio Einwanderer bis 2060 (Epoch)
Bis 2060: 10,9 Millionen Einwanderer? (Tichy’s)
EU-Kommissar: 70 Mio. Migranten in 20 Jahren (salzburg.com)
Bilder:
Inspecting New Arrivals by Giulio Rosati [Public domain], via Wikimedia Commons
The Shepherd by Nicolas Mignard [Public domain], via Wikimedia Commons
[…] Flirt der Kulturen2017-02–16 […]
Zwei unterschiedliche Kulturen, die nicht miteinander kompatibel sind, sei es aus den hier geschilderten Gründen oder aus anderen, etwa, weil die eine Kultur Einheit von Religion und Staat fordert, während die andere die Trennung von Staat und Religion verlangt, unter einem Dach zwanghaft zusammenzupferchen, ist letzten Endes eine Pervertierung oder gar Vergewaltigung beider Kulturen1 😉