Um es mal klar zu stellen: Eine Burka bzw. ein Niqab bedeutet Ausschluss bzw. Selbstausschluss von gesellschaftlicher Teilhabe. Nicht umsonst sind Redewendungen wie ‘Gesicht zeigen’, ‘das Gesicht verlieren’ oder ‘von Angesicht zu Angesicht’ Synonyme für einen Vertrauensvorschuss und gegenseitigen Respekt. Und ohne das geht es nicht in einer Gesellschaft, die Anspruch auf ein Miteinander und ein faires Geben & Nehmen erhebt.
Ein Vermummungsverbot in der Öffentlichkeit, natürlich mit entsprechenden Ausnahmeregelungen für schauspielerische Darbietungen, Fasching, Weihnachten und dergleichen, also für künsterische Maskerade oder dem Brauchtum entsprechende Anlässe etc. – mit welch einem Intelligenzquotienten kann man eigentlich Innenminister von NRW werden, das wäre mal einer der Fälle gewesen, wo eine Frauenquote sich hätte segensreich erweisen können – halte ich da für so durchsetzbar wie angebracht. Ebenso eine Kürzung von Transferleistungen als Sanktion für die mutwillige Verweigerung gesellschaftlicher Teilhabe. Wer keine Steuern zahlt, kriegt schließlich auch Probleme.
Ein Bukini hingegen bedeutet selbstbestimmte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Ich sitze auch gerne – und nur! – mit Mexikaner- oder wenigstens Sonnenhut und allerlei möglichst hellem Leinen über die empfindlichen Teile und Partien geworfen am Strand. Klar würden sicherlich viele Frauen – jedenfalls soweit sie als Kommisarinnen im Tatort, im Vorabendprogramm der ÖR oder in der Werbung tätig sind – gerne mehr von meinem Alabasterkörper anschauen wollen. Aber die lasse ich ja gerne mal ein bisschen zappeln. Und das ist auch gut so! 😉
Mit der Burka- Debatte wird kulturelle Integration hinterfragt, und die ist erforderlich, wenn es um gesellschaftliches Miteinander geht. Die Burkini- Debatte hingegen betrifft die Koexistenz verschiedener Anschauungen. Eine Gratwanderung, sicherlich. Doch da sind mir Mädels im Burkini allemal lieber als ein paar hunderttausend Jungs vom Stamme Nimm, für die es hier nichts zu holen gibt. Also muss man das auch getrennt voneinander diskutieren, ansonsten landet man damit nämlich schlicht & einfach auf dem Bauch.
Einmal mehr geht es also um das rechte Maß. In diesem Falle um das rechte Maß an Entblößung vs. Verhüllung. Da gibt es ein weites Feld zu tolerierender unterschiedlicher Auffassungen – und klare Grenzen zu dem, was nicht mehr geht. Außerdem find ich es mal ganz witzig, halbwegs ähnliche Positionen wie die von #Aufschei- Initiatorin Anne Wizorek zu vertreten. Mir ist das nämlich ziemlich Conchita, wer eine Position vertritt, solange sie vernünftig ist. Man muss ja nicht immer gleich den ganzen Sonnenhut dafür in die Luft werfen. Kurz mal liften oder drantippen reicht.
Links:
Vollverschleierung künftig nur noch im Rundfunk (Q-Press)
Anne Will – Das hört sich an wie Iron-Man (Tichy’s)
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